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Erlenhöfe: Fördermittel bewilligt

Der Freistaat Thüringen unterstützt das soziale Wohnungsbauprojekt „Erlenhöfe“ in Jena mit 38,6 Mio. Euro. Die Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Susanna Karawanskij, übergab am 14. Januar den Fördermittelbescheid an Iris Hippauf, Vorstandsmitglied der Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss eG.

Jena, den 14.Januar 2022: Die Wohnungsgenossenschaft „Carl Zeiss“ eG (WGCZ) baut 140 neue Wohnungen, davon 128 Sozialwohnungen, nördlich der Karl-Liebknecht-Straße in Jena-Ost. Die Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Susanna Karawanskij, übergibt Iris Hippauf, Vorstandsmitglied der WGCZ, den Fördermittelbescheid.

Als 2018 die Bebauung des 15.500 m² großen Baufeldes im Rahmen einer Konzeptvergabe in Jena-Ost startete, schlug die Stadt Jena damit neue Wege ein. „Nicht der meistbietende Investor erhielt den Zuschlag, sondern den Vorzug hatten Projektentwickler, die ein überzeugendes Konzept vorlegten“, sagt Christian Gerlitz, Bürgermeister und Stadtentwicklungsdezernent der Stadt Jena. „Das Wohnbaukonzept der Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss hat den Stadtrat und uns nicht nur städtebaulich überzeugt, sondern hat darüber hinaus durch die Wohnungszuschnitte und den hohen Anteil an mietpreisgebundenem Wohnraum auch in sozialer Perspektive ein Musterprojekt vorgeschlagen“, so Gerlitz weiter.
Das Grundstück kann als ein „Filetstück“ betrachtet werden: Öffentlicher Nahverkehr, Schulen, Kindereinrichtungen, Freizeitanlagen, Betreuungseinrichtungen und -angebote für Senioren sowie körperlich und psychisch beeinträchtigte Menschen, Ärzte, Apotheken, Supermärkte und andere Einkaufsmöglichkeiten, körpernahe Dienstleistungen, Naherholungsgebiete, Cafés sowie Kultureinrichtungen sind auf kurzen Wegen meist innerhalb von 15 Minuten oder weniger fußläufig erreichbar. Eine „15 Minuten-Stadt“, wie Trendforscher einen Erfolgsfaktor prosperierender Wohnstandorte bezeichnen, entsteht hier in Jena-Ost.

Der 15 Minuten Zeitfaktor ist allerdings nur ein Baustein. Bezahlbares Wohnen – ein weiterer wichtiger Aspekt, damit sich Menschen zuhause fühlen, sich entfalten und ohne Zukunftsängste leben und sich für die Gemeinschaft engagieren können. Ebenso haben die ökologischen und bautechnischen Maßnahmen im Konzept die Entscheidungsgremien überzeugt. So sind zum Beispiel Mieterstrom, Wärmerückgewinnung, Photovoltaik-Anlagen, Gründächer, klimaangepasste Wohnumfeldgestaltung, sowie die Bauausführung nach aktuellen energetischen Vorgaben in Systembauweise zukunftsweisend für dieses Wohnungsbauprojekt.

Vom Freistaat Thüringen wird der Soziale Wohnungsbau auf vielfältige Weise unterstützt, um bezahlbare Mieten für einkommensschwächere Haushalte zu erzielen. „Rund 60 Prozent der Thüringer Haushalte hätten mit ihrem Einkommen einen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein und damit auf eine Sozialwohnung. Ca. 50 Mio. Euro stellt Thüringen jährlich für den Sozialen Wohnungsbau bereit. Diese Mittel kann die Wohnungswirtschaft über verschiedene Förderprogramme abrufen“, so Susanna Karawanskij, Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft des Freistaats Thüringen.

Das hat die Wohnungsgenossenschaft 2021 getan. Für die Errichtung von 128 Sozialwohnungen bewilligte der Freistaat Thüringen insgesamt 38,6 Mio. Euro Förderung. Davon sind 25,1 Mio. Euro als zinsgünstiges Darlehen, 8,6 Mio. Euro Zins- und Tilgungszuschuss sowie ein Baukostenzuschuss in Höhe von 5,8 Mio. Euro als Grundförderung zur Mietsubvention, der nicht zurückgezahlt werden muss. Der Mietpreis für die Sozialwohnungen ist für zwanzig Jahre gedeckelt und liegt anfangs bei 5,90 Euro pro m² netto kalt. Von den insgesamt 140 Wohnungen verfügen 65 Wohneinheiten über fünf bis sieben Zimmer, die sich insbesondere für kinderreiche Familien eignen. Die restlichen 62 Wohnungen sind ein Mix aus 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen. Zentral im Quartier stehen hiervon acht rollstuhlgerechte Wohnungen zur Verfügung. Die „Erlenhöfe“ sollen 2024 bezugsfertig sein. Die Gesamtinvestitionssumme beträgt 50 Mio. Euro.

„Als Wohnungsgenossenschaft sehen wir uns verpflichtet nicht nur nachhaltig, sondern enkelgerecht zu bauen. Beim Bauen und Bewirtschaften muss die Wohnungswirtschaft den Energie- und Wasserverbrauch reduzieren und natürliche Ressourcen schonen. Kriterien, welche die „Erlenhöfe“ erfüllen. Damit das Projekt realisiert werden kann und die Wohnungen für einkommensschwächere Haushalte bezahlbar bleiben, sind wir auf finanzielle Förderungen angewiesen“ sagt Iris Hippauf, Vorstandsmitglied der Wohnungsgenossenschaft „Carl Zeiss“ eG.